Eines meiner liebsten Sprichwörter lautet: Leben ist wie zeichnen, nur ohne Radiergummi. Sich das Leben zeichnen, was für eine tolle Vorstellung! Wenn ich auf mein bisheriges Lebensbild schaue, entdecke ich nicht nur, aber vor allem viele helle, bunte Flächen. Das habe ich meiner Familie und meinem privaten Umfeld zu verdanken. Menschen an seiner Seite zu wissen, die einen in dem, was man tut, bestärken und unterstützen, ist ein wahrer Glücksfall und ein hohes Gut. Zeit also, um einmal ganz herzlich DANKE zu sagen!
Meine Mutter ist für mich eine wahre Künstlerin. Im Modeatelier ihrer Tante erlernte sie nach dem 2. Weltkrieg von der Pike auf das Damenschneider-Handwerk. Ihr Werkstatt-Berichtsbuch mit wundervollen Zeichnungen hat mich schon als kleines Mädchen begeistert und inspiriert. Das Buch gehört heute zu meinen größten Schätzen und hat auch in meiner Tochter die Neugierde und die Liebe zur Kunst entfacht.
Habe ich eine Mission?
Eigentlich bin ich kein Missionar, denn Kunst soll jeder so entdecken und gestalten, wie er möchte und wie er kann, natürlich ohne zu verletzen oder zu diskriminieren. Meine Mission liegt vielmehr darin, Mut zu machen, scheinbar Verlorenem - in meinem Fall den wirklich vielen Bildern im Keller - eine zweite Chance zu geben. Manchmal braucht es die Distanz, um wieder klar zu sehen. So ist das in der Kunst und wohl auch im Leben.